Am 10.2.2019 gab die SPD Fraktion einen Antrag in die
Fraktionen, der beinhaltete das Thema „Verbot von Plastikgeschirr und Besteck,
sowie Plastikeinwegverpackungen“, in die Tagesordnung des Kultur- und Sozialausschusses,
sowie die Tagesordnung der nächsten Gemeindevertreterversammlung aufzunehmen.
Der Beschlussvorschlag lautete:
„Die Gemeindevertretung
spricht sich aus Gründen des Umwelt-, Natur- und Klimaschutzes gegen die Verwendung
von Einweg-Plastikgeschirr, Plastik-Wegwerfbesteck und
Plastikeinwegverpackungen (z.B. Kaffeesahne oder Zucker)bei Veranstaltungen auf
dem Gebiet der Gemeinde Sievershütten aus.
Die Verwaltung wird
gebeten, dieses bei der Genehmigung, Planung und Umsetzung künftiger
Veranstaltungen [im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten] zu berücksichtigen.“
Dieser Beschlussvorschlag wurde im Kultur- und
Sozialausschuss vorgelesen und diskutiert. Es blieben offene Fragen; z.B. wie
weit reicht das Verbot? Können wir von der Feuerwehr erwarten, dass sie bis zu
ihrer nächsten Veranstaltung mit hinreichend Bechern und Gläsern ausgestattet
ist? Wie ist das vom hygienischen Aspekt (behördliche Aufsicht) her; können wir
einfach einen Milchtopf auf den Tisch stellen, aus dem sich jeder selbst
bedient? Wenn bei Veranstaltungen gegrillt wird, macht es Sinn, Wurst und
Fleisch nicht offen einzukaufen und zu lagern, sondern eingeschweißt, da es
schwierig ist im Vorfeld die benötigten Mengen richtig einzuschätzen. Zu Verboten
gehört auch die Kontrolle der Einhaltung; wer soll das machen? Wie sollen
Verstöße sanktioniert werden? Zu viele offene Fragen offenbar, um mehrheitlich
dem Beschlussvorschlag der SPD zu folgen.
Bei der Gründungsfeier der Jugendfeuerwehr am 4. Mai diesen
Jahres, gab es, am Kuchenverkaufsbuffet postiert, Milch aus einem gläsernen Getränkespender
zur Selbstbedienung; das finden wir eine sehr gute Idee. Anlässlich des
Kirchenjubiläums, wurden Getränke in Glas und Porzellan ausgeschenkt. Der Verein
HfA teilt den Punsch zur Dorfweihnacht in Steingutbechern aus. Unserem Eindruck
nach ist es keineswegs so, dass es in unserer Gemeinde an Bewusstsein in Bezug
auf Umwelt und Natur mangelt.
Der Kultur- und Sozialausschuss einigte sich, statt auf das
von der SPD gewünschte Verbot, auf das Aussprechen der Empfehlung bei
Veranstaltungen auf dem Gebiet der Gemeinde Sievershütten Porzellangeschirr und
Becher zu benutzen um die Produktion von Kunststoffabfällen zu verringern.
Darüberhinaus wurde beschlossen vom Erlös der diesjährigen Dorfweihnacht
Trinkbecher für Veranstaltungen anzuschaffen.
Wenn nun unser Bürgermeister, Stefan Weber, von einem Minimalkompromiss spricht und es schade findet, das von der SPD gewünschte markante Zeichen für den Umweltschutz nicht setzen zu können, dann können wir dem nicht folgen. Die WGS hat den Natur- und Umweltschutz in ihrer Zielsetzung formuliert. Selbstverständlich liegt uns dieses Thema am Herzen – sowie Bürgernähe und Augenhöhe. Auch deshalb haben wir uns gegen das Aussprechen eines Verbotes entschieden. Wir ziehen es vor zu informieren, vom Interesse aller Einwohner an einer intakten Natur auszugehen und ggf. zu hinterfragen, ob sich für verwendetes Einwegplastik nicht eine Alternative finden ließe.
Wenn unser Bürgermeister in der Ausgabe 131 der „info“ vom
03.07.2019 schreibt: „Leider scheint dieses Thema bei den anderen beiden
Fraktionen nicht so wichtig zu sein“, handelt es sich in
unseren Augen um Schaufensterpolitik, wo sich eine Fraktion zu Lasten der anderen
zu profilieren sucht.